R A F T I N G -A U F -D E M -A M E R I C A N – R I V E R mit American Whitewater Expeditions. Kurzurlaub: Sacramento – Rafting – Lake Tahoe. Tag 2.

Kaum haben wir gestern unsere Äuglein geschlossen sind wir auch schon eingeschlafen. Mmmmheia…
Allerdings wache ich kurze Zeit später wieder auf – ich schwitze…!
Gott is‘ mir heiß! Und das obwohl wir nur EINEN Schlafsack benutzen – alle anderen, sowie die dicken Decken, liegen neben uns – nur für den Notfall bereit…

Also, Pyjama ausziehen und FKK zurück in den Sack. Hmmm. Immer noch heiß. Und jetzt muss ich auch noch aufs Klo. Verdammt. Wenn ich jetzt aus dem Zelt krieche wecke ich Matthias auf –  und der soll sich doch gesund schlafen. Außerdem, zum Klo-Haus ist’s nicht so ganz nah und ich bin ja jetzt auch noch FKK!  Ich seufze lautlos und versuche wieder einzuschlafen.

Aber mein Blasenmanager besteht darauf: ich muss eine Urinierung machen! Ich seufze nochmal lautlos und krieche zurück in meinen nassgeschwitzten Pyjama. Wälze mich mehr oder weniger artistisch über den schlafenden Matthias und öffne ganz vorsichtig und ganz leise den Reißverschluss unseres Zeltes.

ZZZZZZZZZZZZZippp scheppert es in die dunkle Stille. Ich fluche lautlos. Ich versuche aus dem Zelt zu kraxln. Aber mein Kopf beult sich in das Überzelt. „Was…?“ fluche ich lautlos, und öffne, lautlos seufzend, den Reißverschluss des Überzeltes.   ZZZZZZZZZZZZZippp ertönt es wieder. Ich halte mir die Ohren zu. Es scheint geholfen zu haben – Matthias schläft.

Dann strullere ich neben den Fluss (nach Herzhausen freut es mich nun wirklich nicht zu wandern) und robbe zurück ins Zelt. Schließe Reißverschluss Nummer eins ZZZZZZZZZZZZZippp, und Zip Nummer zwei ZZZZZZZZZZZZZippp, rolle mich über Matthias zurück auf meinen Platz, und beurlaube meinen Pyjama.

Ein prüfender Blick auf den Kranken: er schläft. Ob das ein gutes Zeichen ist…?

Nach einem tiefen lautlosen Seufzer  verläuft Teil zwei der Nacht unproblematisch und weiterhin sehr warm.

Happy Birthday to youuuuuu liebster Matthias

Morgens duschen wir uns den Schweiß von der Haut – es sollte für lange Zeit der letzte sein… Dann singe ich Happy Birthday. Und dann scheitere ich beim Versuch einen schönen Geburtstags-Frühstücks-Tisch zu arrangieren…

…denn: es regnet! Hallo? California, geht’s noch? Noch nie mussten wir Matthias Geburtstag im Regen feiern – Juni ist einer der schönsten Monate in Österreich. Ja, da muss man schon nach California fahren wenn man das erleben möchte…

Aber mit Regenjacken und Regenschirm bewaffnet lassen wir uns den Geburtstagskuchen schmecken.  🙂

Und spätestens beim raften werden wir ja sowieso nass – da Matthias (noch) fieberfrei ist werden wir das Abenteuer nämlich wagen!

Gefährlichster Abschnitt beim Raften: die Autofahrt zum Fluss!

Wir pressen uns in einen Neoprenanzug und eine Splash-Jacket (die soll das Wasser längstmöglich daran hindern unseren Körper zu berühren) und dann starten wir gleich mal mit dem gefährlichsten Teil unseres Ausflugs: die Autofahrt zum Fluss!

Dort angekommen gibt es ein kurzes Trockentraining bei welchem wir aber schon ganz schön nass werden, denn der Regen hat sich mittlerweile zu einem richtigen Sauwetter qualifiziert: es schüttet und kalt ist’s obendrein!

Und dann raften wir los.

Der Fluss ist heute wilder als sonst – aber wir sind hochbegabte Rafter!

Guide René: „Luft anhalten! Und bitte tut’s ma einen Gefallen: bleibt’s im Boot!“

„Pruuuuuuust-Juhuuuuuu“

„Wohoooooo-gurgel-gurgel“

Yeaiiiiiii! So cool!!!

Es ist sooo cool! Leider im wahrsten Sinne des Wortes… Nach etwa drei Stunden Rafting bei Regen, im 14°C kalten Fluss, bei einer Lufttemperatur von 14°C – da frieren die ein oder anderen Körperteile schon mal ein. Und wir haben erst Halbzeit! Denn jetzt gibt’s erstmal ein Mittagessen.

Zitternd schieben wir uns Tortillas rein und machen dabei Kniebeugen – wir essen an Land 😉 – und Hampelmänner.

Brrrr! Kann mich nicht erinnern wann mir das letzte Mal soooo kalt war. Camping in Point Reyes? Ein Lercherlschaas!

Was ein Lercherlschaas ist? Eine Kleinigkeit, so wie ein Darmwind eines Vögleins…

Mittagessen während man Hampelmänner springt. Geht gemütlicher.

Und dann zurück ins Boot. Kräftig paddeln damit einem wieder warm wird. Hüstel. Warm werden ist übertrieben, wir können uns nur vor dem Erfrierungstod unserer Fingerspitzen schützen…

Nach insgesamt sechs Stunden auf dem Fluss ist die Tour fertig. Wir sind übrigens die South Fork des American Rivers geraftet. Eigentlich hatte ich die Middle Fork gebucht, aber, wie Eingangs erwähnt, war der Fluss etwas disziplinloser als sonst und damit die Middle Fork unbefahrbar (nicht mal für Profis). Und die normalerweise familienfreundliche South Fork ein leidenschaftlich temperamentvolles Gewässer.

Aber René, unser Guide, hat uns sicher durch alle Strudel gesteuert und wir mussten niemals um unser Leben bangen. Außerdem waren die zwei Mädels mit uns an Board auch halbe Profis – sie befinden sich gerade in Ausbildung zum Rafting-Guide.

Wir hatten soooo viel Spaß! Und wir werden dieses Abenteuer zu
100 % nochmal machen – und definitiv wieder mit American White Water Expeditions! Allerdings bei schönerem Wetter 🙂
Auch René meinte es wäre noch niemals auch nur ansatzweise so kalt gewesen wie heute – und die Saison geht von März bis September…

Aber der beinahe kälteste Teil war die Busfahrt zurück zum Camp. Man hockt bewegungslos zwanzig Minuten in den den nassen Wetsuits. Da zittert man schon mal ein wenig.

Aber die heiße Dusche am Campingplatz war der Hammer! Herrlich! Und es war sogar das doppelte Vergnügen da die Nassräume wirklich schön und sauber waren! Also: auch der Campingplatz ist total empfehlenswert; und – bucht man eine Tour – übernachtet und duscht man gratis!

 


Der Wettergott ist gnädig und schenkt uns zwei Stunden ohne Regen

Gott sei Dank stoppt der Regen, sodass wir unser Zelt halbwegs trocken wischen und abbauen können. Denn der Urlaub geht weiter. Wobei ich mir nicht so sicher bin WIE weit – Matthias fühlt sich zwar soweit nicht zum sterben, aber der Tag am kalten Fluss war bestimmt nicht sooooo förderlich bei Fieber. Naja. Schau ma mal!

Jedenfalls bekommt Matthias sein nächstes Zettelchen wo geschrieben steht, dass wir nach Placerville fahren. Eine Ortschaft nicht weit von hier. Schließlich hat Matthias Geburtstag und da wollen wir nicht Autofahren sondern feiern!

In Placerville wartet grandioserweise auch ein Motel-Zimmer auf uns (hatte ich in weiser Voraussicht gebucht, falls uns kalt wäre nach dem Raften…) und wir müssen nicht im kalten Regen zelten 🙂

 

Das National 9 Inn ist so wie alle anderen Motels auch: günstig und zum schlafen reicht’s – aber bitte immer nur mit Badelatschen: im Zimmer lebt stets ein alter Teppichboden und die Badzimmer…naja…mit Badelatschen kein Problem 🙂

Kurz nach unserer Ankunft erreicht auch das Fieber unser Zimmer und Matthias macht ein Nickerchen. Er rafft sich nochmal auf zum Geburtstags-Dinner in Downtown (Placerville ist übrigens ein entzückendes Städtchen!), erliegt dann aber dem Schüttelfrost…

Ich lese ihm noch vor wohin die Reise morgen weiter gehen würde: zum Lake Tahoe…

Ich sehe nass, kalt, Fieber – und schwarz. Na mal sehen wohin wir morgen tatsächlich fahren…

 

2 Antworten auf „R A F T I N G -A U F -D E M -A M E R I C A N – R I V E R mit American Whitewater Expeditions. Kurzurlaub: Sacramento – Rafting – Lake Tahoe. Tag 2.“

  1. So schön geplant und dann pfuscht einen die Gesundheit drein…. das ist echt gemein!
    Wir wünschen Matthias im Nachhinein alles Gute zum Geburtstag und hoffen, dass er schon wieder ganz gesund ist.
    Alles Liebe
    S und P

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