Heute kommen Cat und Phoebe. Juhu. Mein ERSTER Besuch! Zunächst wird getratscht, Mittags dann erst Phoebe gefüttert und anschließend wir. Die gekauften Kartoffeln erweisen sich beim kochen als echt matschige Angelegenheit woraufhin ich kurzfristig umdeponieren, oder vielleicht doch eher umdisponiere, und die Struktur der kleinen Erdbewohner komplett zerstöre und mashed potatoes, also Kartoffelpürree zur Gemüsepfanne serviere. Hauptsache es schmeckt. Oder: „Wiad scho ned so guat sei“ (österreichisch für: wird schon nicht so gut schmecken) wie irgendein Kiki-Vorfahre zu sagen pflegte.
Was in Kalifornien die Nachbarschaft – ist in Österreich bereits das Ausland…
Gestärkt fahren wir in die Nachbarschaft. Denn bei Nextdoor habe ich ein kleines Kasterl gefunden was in der nachbarschaftlerischen Garage (gratis) auf einen neuen Besitzer wartet. Wagemutig hatte ich gestern überlegt es zu Fuss zu holen und einfach schnell heimzutragen. Hahaha! Einfach! Schnell! Wir haben es zu zweit gerade mal mit Ach und Krach geschafft das Trumm ins und ausm Auto zu hieven und was hier noch als Nachbarschaft zählt ist in Österreich schon das Ausland…
Wichtig für IKEA ist eine Einkaufsliste…!
Aufgewärmt gehts weiter zu IKEA. Ich halte mich ganz genau an die Einkaufsliste. Alles was drauf steht landet im Einkaufswagen. Und noch mehr. Was soll ich denn machen wenn der Wagen so viel Platz bietet…?!?!
Die gute Cat bringt mich samt dem ganzen Graffel heim und dann zum Bahnhof Sunnyvale. Ich hole heute Matthias direkt am Campus von der Arbeit ab denn wir wollen Radl schaun gehen. Die Verkäufer sind Studenten am Campus und somit die Bikes auch dort zu besichtigen.
Zurück zur Bike-Besichtigung
Zum Verkauf steht das 700c Huffy Supreme Women’s Cruiser Bike. Von den Studenten vor drei Wochen um $ 199,- gekauft da ihnen das günstiger kam als ein Leihfahrrad. Nun wollen sie $ 100,- dafür. Blöd nur, dass Walmart genau dieses Fahrrad nun im Angebot hat und für $ 79,- verkauft…Wir schauen es trotzdem an, vielleicht kann man sie ja noch runterhandeln? Aber das Bike ist aus billigsten Materialien zusammengebaut, verliert schon den Lack und ist darunter komplett verrostet! Dieses habe ich nicht genommen. Aber jetzt bin ich auch ganz unsicher ob ich dieses Radl in NEU kaufen soll? Ich mein, 80 Dollar ist jetzt nicht soooo viel und die zwei Jahre wirds wohl halten? Rost dürfte hier generell Thema sein da alle Räder angerostet waren, die wir bisher angeschaut haben. Hmmm. Tipps???
Auf jeden Fall haben wir jetzt HUNGER! BÄRENHUNGER! Umso glücklicher sind wir einen Cheesecake-Factory-Gutschein in unseren Händen zu halten.
Der ist nämlich gleich in der Nähe der Universität, in Palo Alto. Und da gibts nicht nur Käsekuchen sondern auch lecker Burger, Pizza, Pasta, Steak, Salate… Mit letzten Kräften erreichen wir den Schuppen. Da waren wir wohl nicht die einzigen mit dieser Idee…eine lange Reihe reiht sich schon auf. Seufz. Zu schwach um eine neue Idee zu kreieren wimmern wir: „Wie lange…bis…Tisch frei…?“.
„Eine halbe Stunde,“ ojeeeeeeee… „oder, auch sofort wenn ihr an einem Hochtisch Platz nehmen wollt.“
Auja! Das wollen wir! Eifrig schlagen wir die Speisekarte auf:
ein Glas Wein kostet neun Dollar. Moment, was kostet ein Glas Wein? NEUN DOLLAR. Das billigste. Es gibt auch welche zum doppelten Preis. Glück gehabt. Wir wollen einen Burger und da passt eh ein Bier viel besser. Beim Bier sind keine Preise angeschrieben. Ohoh. Ich frage die vorbeihuschende Kellnerin was denn so ein Bier kosten könnte – würde man es bestellen. Naja also das kleine Glas kostet neun Dollar…
Wasser schmeckt eh gut zu Burger…
Wir wissen zwar nicht genau WIE klein das kleine Glas ist, aber wir bestellen Wasser. Wasser kostet nix. Dafür ist der Burger verhältnismäßig günstig, denn der kostet dreizehn Dollar und ist eine mächtige Portion! Und äußerst Schmackhaft!!! Aber leider so mächtig und so schmackhaft, dass beim besten Willen kein Cheesecake mehr Platz findet.
So schlendern wir zurück zum Bahnhof von Palo Alto. Und es ist kalt. Eiskalt. Und uns kommen lauter Menschen mit groooßen Eistüten (das hier immer gleich alles so XXL sein muss?) entgegen. Mmmh die sehen lecker aus! So lecker, dass…
„Matthiiiiias…….?“ frage ich zuckersüß, so zuckersüß ich nur kann.
„Ja, Liebes?“ grinst Matthias zurück.
„Duuuu, darf ich vielleicht biiiiiiitte ein Eis……?????“ frage ich und schlage meine Augen gekonnt auf.
„Aber es ist eiskalt!“ sagt mein Geliebter.
Hmmm. „Ja aber das macht doch nix!“ sage ich und schmolle meine Lippe.
„Bist du sicher, dass du trotz der Kälte ein Eis willst?“ werd ich gefragt.
„Jaaaaaaaa!!!!“ strahle ich.
Wir finden den Eisladen. Und ich bekomme ein Eis. Und es ist das beste Eis meines Lebens! Und das teuerste…aber eben auch das beste!
Und dann friere ich. Sehr. Bibbernd warten wir auf den Zug. Der hat Verspätung. Also weitere zwanzig Minuten bibbern ist angesagt. Und in denen darf ich mir nun anhören selbst Schuld zu sein, weil ich ja unbedingt ein Eis essen wollte. Obwohl es kalt sei.
O-Ton eines Physikers der Stanford-Universität: „Iss kein Eis wenn es kalt ist. Weil dann wird es dir noch kälter.
„Ja EBEN, es ist ja sowieso kalt und ich hätte SOWIESO gefroren. Auch OHNE Eis!“ schlottere ich und klappere mit den Zähnen. „Außerdem,“ kläre ich auf, „außerdem ist es wissenschaftlich erwiesen, dass Frauen schneller frieren als Männer!“
„Wissenschaftlich?“ spöttelt Matthias.
„Ja. Wissenschaftlich! Willst du wissen warum?“ zittere ich und klappere nochmal extra laut mit den Zähnen. Die Antwort gar nicht abwartend beginne ich zu erzählen: „Erstens ist die Körperoberfläche im Verhältnis zur Körpergröße bei Frauen viel größer – wodurch sie schneller auskühlen…“
„Stimmt.“ bestätigt mein Freund.
„…zweitens ist die Haut der Frau um fünfzehn Prozent dünner als die des Mannes…“
„Echt?“ zweifelt mein Freund.
„Echt!“ bekräftige ich meine Aussage. „Aber kommen wir zu drittens. Drittens: Männer haben einen höheren Muskelanteil und Frauen einen höheren Fettanteil. Und deswegen frieren Frauen leichter!“ beendige ich meinen Vortrag triumphierend.
„Blödsinn. Das ist doch kompletter Blödsinn.“ zeifelt der Physiker. „Fett wärmt doch viel mehr als Muskeln!“
„In dem wissenschaftlichen Bericht…“ weiter komme ich nicht denn Matthias prustet los:
„Wir stehen vor den Toren der Universität Stanford und du posaunst die ganze Zeit was von wissenschaftlichen Berichten…“. Matthias kriegt sich kaum noch ein.
Anstatt beleidigt zu sein, dass meine wissenschaftliche Quelle „RTL-Explosiv“ so niedergemacht wird lache ich mit. Aber daheim schaue ich heimlich bei Dr. Google nach und: sowohl RTL als auch Matthias haben recht…Fett verhindert die Auskühlung, Muskel wärmt!
Euch ebenso einen schönen Abend! Pardon, bei euch beginnt die Sause ja erst….Also: euch auch einen schönen Tag. With special thanks to AT & KaGe – das Abendessen war köstlich.
Und wir gehen jetzt schlafen!