B E R K E L Y – VS – S T A N F O R D. D I E – H E I M R E I S E. Kurzurlaub: Sacramento – Rafting – Lake Tahoe. Tag 3.

Wache auf. Liege nackt auf dem Bett – muss wohl wieder mal eine heiße Nacht gewesen sein… Tatsächlich, die Heizung läuft auf Hochtouren und Matthias zittert fiebrig unter einem Berg Decken. Hier drinnen hat es gefühlt 40°C.

Und was ist mit dem Plan heute weiter  zum Lake Tahoe zum campen und wandern zu fahren? Der Plan? Der fällt buchstäblich ins Wasser. Draußen regnet es noch immer!
Mit der Erfindung Smartphone checke ich den Wetterbericht am See Tahoe:

Freitag:        ?   13° / 1°  Regenschauer
Samstag:    ⛈   12° / 1°  Gewitter und starker Wind
Sonntag:     ?  10° / 0°  Teilweise sonnig, starker Wind

Wie gemein! Okay, jetzt mal ganz ehrlich: Mann, der fiebert, und dieser Wetterbericht – wer hat Bock auf zelten gehen?!? Genau.

Daher schlafen wir uns aus und machen uns nach einem feinen Waffel-Frühstück auf den Heimweg.

Etwas üppig viel Schlagobers – aber die Waffel ist himmlisch!

 


Auf unserem Rückweg in die Heimat Sunnyvale kommen wir an Berkeley vorbei und schwelgen in Erinnerung…

„Erinnerst du dich noch an unseren netten Ausflug nach Berkeley im März?“ frage ich Matthias.

„Ich habe Fieber, kein Alzheimer.“ und einen missbilligenden Blick erhalte ich als Antwort.

Ich lache. „Und ich finde immer noch den Campus von Stanford schöner als den von Berkeley!“

„Viel!“ findet auch Matthias. „Wobei, zum studieren ist’s vielleicht in Berkeley ein ganz klein wenig lustiger für Studenten da die Stadt Berkeley direkt am Campus angrenzt und nach San Francisco ists auch nicht weit. Und neben Stanford wartet nur das große Nichts…okay, okay, es gibt Palo Alto und die California Street, aber verglichen mit Berkeley und SF ist das…naja…“

„Dafür ist das Wetter in Berkeley scheiße. Ständig dieser Nebel und es ist immer zehn Grad kälter als bei uns im Süden…. Also ICH bin froh, dass wir im sonnigen Sunnyvale wohnen – auch wenn’s da eine Spur weniger Sightseeings gibt hihi.“

 

Berkerly wurde 1868 gegeründet und ist damit 23 Jahre älter als Stanford

 Berkeley ist ebenfalls eine der renommiertesten Universitäten der Welt.  Im Gegensatz zu Stanford allerdings eine staatliche, und keine private Universität.

 

Und das ist der Campus von Stanford:

 

Erwähnenswert finde ich:

University of Berkeley: Auf einer Gesamtfläche von 500 ha findet man über 37.000 Studenten. Die Studiengebühren betragen pro Jahr über 13.000 $ für residents und 41.000 $ non-residents.

University of Stanford: Auf einer Gesamtfläche von 3310 ha findet man über 16.000 Studenten. Die Studiengebühren betragen pro Jahr über 40.000 $.

 

Und beide hams an Turm! Allerdings oben war ich bisher nur aufm Sather Tower in Berkeley – und die Aussicht ist schon lässig! Man sieht bis zur Golden Gate Bridge in SF:

 

Aber ich sollte auch endlich mal den Hoover Tower in Stanford besteigen! Von da oben sieht man halt „nur“ den Campus.

Aber beide beherbergen nicht nur an Turm sondern auch Tiere! In Stanford findet man Eichhörnchen und Hasen, und in Berkeley Eichhörnchen und Bären – das Maskottchen des Football Teams und damit auch von Berkeley (wenn ich das richtig verstanden habe…). Die Eichhörner in Berkeley sind aber eindeutig herziger und ziemlich zahm!

 

Dafür hat Stanford „The Dish“ – ein eingezäuntes Areal neben dem Campus wo  Studenten und Nicht-Studenten sporteln, spazieren, fotografieren… Der Loop ist knapp 6 Kilometer lang und Abkürzung gibt’s nicht – die Straße zu verlassen ist verboten und ehrlich gesagt würde ich mich in diesem Fall auch daran halten! Denn in der Wildnis leben  Erdhörnchen und Hasen, die gerne ihren Frieden hätten, aber auch Klapperschlangen, Berglöwen und Kojoten vor denen ICH gerne Frieden hätte…

Je nach Jahreszeit präsentiert sich der Dish mal eher karg und mal eher üppig:

 

Erdhörnchen im September – und im März

 

Als ich kürzlich den Dish spaziert bin begegnete ich erst einem niedlichen Häschen…

…und dann dem   G R A U E N !

Zwei riiiiiiesige Vögel latschen nur ein paar Meter von mir entfernt in der Wiese. Gebannt bleibe ich stehen. Boooah! So etwas hab ich noch nie gesehen! Der bunte Kopf dieses Vögelchens reicht mir bis zum Hals! Was zum Geier ist das?!? Für einen Vogelstrauß zu bunt und vielleicht doch zu klein. Gibt es hier Kiwis?!? Eigentlich schauen die zwei aus wie Truthähne – aber in viel größer und- bunter!?!

Jedenfalls kommt der größere der beiden auf mich zu. Ja wie cool, dann kann ich ihn ja aus nächster Nähe betrachten! Ganz langsam nähert er sich mir – geduldig erwarte ich seine Ankunft. Er kommt immer näher und näher. Hmmm. Fürchtet der sich gar nicht vor mir? Vermutlich ist es so wie bei den Enten beim Teich und wie mit den Eichhörnchen: sie sind es gewohnt von Menschen gefüttert zu werden und daher alle recht zahm.

Als der Piepmatz nur noch zwei Meter von mir entfernt ist verändert sich seine Gestalt: Er breitet beide Flügel auf maximale Spannweite aus, stößt einen schrillen Schrei aus, und dann stürmt er mit weit aufgerissenem Schnabel auf mich zu!

Okay. Eventuell ist DAS der Zeitpunkt für mich das Weite zu suchen. Auch ich laufe los. Klick Klack Klick Klack Klick Klack höre ich die Krallen meines Verfolgers auf dem Asphalt.  Scheiße ist der schnell!

Ich erinnere mich an die Warnschilder falls man mal einem Berglöwen begegnen sollte: NICHT weglaufen! Und wenn attackiert – kämpfe! Vielleicht verhält es sich mit diesem verrückten Huhn genauso?

Ich bleibe stehen und mache es meinem gefiederten Feind gleich: ich breite meine Arme auf maximale Flügelbreite aus und schreie was das Zeug hält. Beeindruckt bleibt der Vogel stehen, starrt mich aber immer noch böse an und plustert sich so groß auf wie er nur kann. Oh Mann, und das ist groß! Ich keife weiter, wild mit meinen Armen fuchtelnd und wandere langsam rückwärts.

Yes! Das klappt! Er bleibt stehen! Und als ich weit genug weg bin dreht er sich gemütlich und hoch erhobenen Hauptes um und stolziert zurück zu seinem Kumpel in die Wiese.

Später entdecke ich ein Warnschild und lese:

„Du betrittst gerade das Grundstück von unternehmungslustigen Berglöwen, Kojoten, Zecken und…Truthähnen.“ Wusste ich’s doch! Aber wenn du DEN zu Thanksgiving servierst wird ganz Sunnyvale satt…

Mittlerweile habe ich mich umgehört und tatsächlich: mit Wildtruthähnen ist nicht zu spaßen! Sind sie sauer wacheln sie mit ihren Flügerln und springen mit ihren Krallen in dein Gesicht. Ein Kratzer von einem Hendl tut schon weh! Und das ganze Huhn ist nur so groß wie EIN FUSS von diesem Monster. Aber wenn man nicht stehen bleibt und sie ignoriert, dann werden sie auch nicht sauer… 🙂

Als wir Sunnyvale erreichen finden wir auch hier keine sommerlichen Temperaturen – aber zumindest regnet es nicht. Zuhause verfrachte ich Matthias ins Bett und packe den Carsten aus…

Lake Tahoe? Ein ander mal 🙂

Nachtrag. Eine Woche später verbringen wir den Nachmittag im klimatisierten Kaffeehaus denn draußen hat es 41°C!!!

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