Fahre heute morgen mit Matthias nach Stanford. Denn jeden Freitag Vormittag findet für die dependent ein morning coffee statt. Dependent, also die Abhängigen, werden die Frauen der zukünftigen Nobelpreisträger genannt. Warum? Na weil ihr Visum von dem ihrer Männer abhängig ist – ohne deren Visum dürften die Frauen schließlich gar nicht da sein.
Hier beim Morgenkaffee kann man soziale Kontakte knüpfen, plaudern, Fragen stellen und natürlich Kaffee trinken.
Werde Mitglied im Stanford-Clan
Aber zuvor hole ich mir meine ID. Bekomme nämlich eigene Identität – obwohl bzw wegen meiner dependence. Damit bin ich nun in die Stanfordgemeinde aufgenommen und darf alle Einrichtungen wie Fitnesscenter, Swimingpools, Bibliothek nutzen. Wie ein echter Stanfordianer halt.
Der morning coffee gestaltet sich auch als sehr nett! Viele, viele Menschen finden sich hier ein, bestimmt um die achzig! Und aus aller Welt! Und in allen Altersklassen! Einige, so wie ich, sind ganz neu hier, andere schon länger und noch andere stellen sich als Ansprechpartner bei Fragen zur Verfügung, entweder locals oder spouses, die schon länger hier sind und wissen wie schwer es am Anfang ist.
„Hallo, mein Name ist Kiki und ich bin eine Abhängige…“
Ich talke fleißig small und erfahre viel. Zum Beispiel, dass es für uns Abhängige diverse Kurse gibt oder auch Informationsabende. Zum Beispiel kann man kochen lernen oder sticken oder spanisch. Bin skeptisch ob ich sticken lernen möchte. Aber ich werde von einem Mädel aus Neukaledonien beruhigt:
„Ich mag auch nicht sticken. Aber die Gruppe ist lustig, drum gehe ich trotzdem immer hin.“, sie lacht, „aber ich plaudere nur und sticke nicht.“
Na das klingt ja fein. Das New Caledonian girl ist seit vier Jahren hier und kennt sich gut aus beim Thema Jobsuche. So hält sie jede Woche einen Informationsabend zu diesem topic. Aber sie sieht in meinem Fall eher schwarz einen Job zu finden – ich habe ja keine Arbeitserlaubnis da Matthias und ich nicht verheiratet sind. Und einen zu Job finden, der mir ein eigenes Visum verschafft wäre zwar nicht unmöglich, aber sehr schwer.
Nach dem morning coffee ist vor dem lunch. So gehe ich mit dem New Caledonian girl, einer echten Französin, und einer Schweizerin Mittagessen. Sie haben ihr eigenes Essen mitgebracht – am Campus ists nämlich recht teuer. Hmmm. Mein Magen knurrt auch. Matthias schreibt mir ob ich noch da wäre – er würde sein Mittagessen mit mir teilen (er bekommt jeden Tag von mir eine Lunchbox zubereitet). So kommt er rüber zu uns und wir lunchen. Irgendwann muss der Gehaltsempfänger zurück zur Arbeit und ich fahre gegen 16h dann auch wieder in meine Heimat Sunnyvale.
Schön gesellig war es heute – und morgen gehts damit beim BBQ gleich weiter
Ja dann geht sich eh nur noch Brownies backen aus (wir sind morgen bei Tom und Cat zum BBQ geladen) und die preparation fürs dinner bevor Matthias von der Arbeit arrived.
Ich vernichte Matthias beim Backgammon und – nix mehr und. Das wars für heute!