In den Morgen starten wir wieder mit unserem Knäckebrot-Frühstück und betrachten währenddessen die Bilder über unserem Bett…
Wir wissen nicht genau was der Maler damit ausdrücken wollte, aber wir vermuten folgendes:
Im Bild Nummer eins läuft das Mädchen noch ahnungslos über die Wiese und pflückt Blumen.
Bild Nummer zwei hat irgendwie was gruseliges…die düsteren Farben, die abgeknickte Blume, die Schere (…eventuelle Mordwaffe…denn wo ist das Kind…?)
Ja, ja, mit dererlei schlimmen Gedanken starten wir in den Tag. Vermutlich weil draußen gerade die Welt untergeht, so schwarz wie der Himmel sich zeigt. Unser Hotel, das einzige Haus auf einer langen, langen, langen, langen, langen, langen Straße durch das Nichts. Wer kennt Shining von Steven King? Genau so!
Zabriskie Point
Wir starten unsere Tour heute mit dem Zabriskie Point – die Aussicht hier soll ja besonders bei Sonnenaufgang beeindruckend sein. Da wir nicht wissen ob die Sonne heute jemals aufgeht lassen wir uns auch ohne diese beeindrucken:
Wir sind schnell fertig, denn Zabriskie ist quasie die Rückseite vom Golden Canyon, welchen wir ja bereits gestern ordentlich bewandert haben. So reicht ein kurzer Blick, ein schnelles Foto und wir fahren weiter. Unterwegs treffen wir auf Arrow Weed aus welchem die Indianer früher ihre Pfeile herstellten und erreichen dann den:
Mosaic Canyon
Boa, Boa, Boa!!! Marmor trifft auf Gold!!! War die Tour durch den Golden Canyon gestern schon toll – dieses hier übertrifft es beinahe noch…
Zwar verhindern die Wolken, dass das Gold (also damit wir uns richtig verstehen: der Stein ist nur goldfarben und kein Goldbarren…) schön schillert, aber der Wettergott ist uns auch heute gnädig denn am Rückweg reißt auf einmal die Wolkendecke auf und wir erleben den Mosaic Canyon dann doch noch im Sonnenschein 🙂
Beglückt fahren wir mit Carsten zu unseren nächsten Sight:
Mesquite Flat Sand Dunes
Wir haben Glück im Unglück – es ziehen immer wieder dicke Wolkenbänder durch welche aber immer wieder kurz aufreißen und die Dünen im Sonnenlicht erstrahlen lassen. Ist das nicht schön? Natürlich ist es hier am schönsten zum Sonnenauf- und -untergang. Aber da für später Regen angesagt ist wählen wir die Mittagssonne. Und natürlich sind wir auch vorsichtig: hier leben Klapperschlangen….
Ach ja, natürlich sind wir hier nicht so alleine wie die Bilder vermuten lassen…daher hier noch ein Bild wie es in echt aussieht…
Nun noch schnell den Sand – übrigens der feinste der jemals durch meine Hand gerieselt ist! – aus den Schuhen und Klamotten geklopft (und trotzdem schaut es nun im Carsten aus wie bei den Hottentotten) und weiter gehts im Plan.
Salt Creek
Ein kleiner, saisonaler, Bach welcher Salzwasser führt und das einzige Habitat für den Salt-Creek-Pup-Fish darstellt. Matthias war den ganzen Rundweg damit beschäftigt diesen Fisch ausfindig zu machen – er wurde enttäuscht. Überhaupt wurden wir sehr enttäuscht: wir haben weder Kojoten, noch Schlangen, noch Skorpione, noch Känguru-Ratten gesehen! Das einzige Lebewesen, dass uns über den Weg lief war eine (EINE!) Ameise…
Aber der Salt Creek Weg war trotzdem hübsch!
Und jetzt werden wir langsam müde…daher fahren wir mit dem Auto den Scenic Drive des Twenty Mules Team Canyon und genießen die Natur beim Autowandern:
Twenty Mules Team Canyon
Wie bereits gestern schon berichtet wurde Ende neunzehntes Jahrhundert im Death Valley Borax abgebaut. Die Ernte wurde dann vom Zwanzig Mules Team: achtzehn Maultiere und zwei Pferde, von den Minen abtransportiert.
Apropos Minen. Überall im Death Valley finden sich Gefahrenschilder die einen auf die zahlreichen Minen hier aufmerksam machen. So war ich immer vorsichtig ja nicht vom Weg abzukommen und dann zu explodieren wenn ich auf eine Mine steige… Mir kam gar nicht in den Sinn, dass es sich auch um eine Bergmine handeln könnte…
Aber beim Twenty Mules Team Canyon fährt man mit dem Auto an den Minen vorbei – man sollte sie nicht betreten wegen Einsturzgefahr, aber es handelt sich nicht um vergrabene Landminen, die bei betreten explodieren…
Aber wir fanden weder diese noch die anderen Minen. Trotzdem war die Fahrt beeindruckend schön!
Nun ists aber genug für heute! Zuhause gibt es Kaffee und Kekse – die Schwiegermama hat uns mit einem Packerl voller Kekse überrascht 🙂
Und draußen geht nun die Welt unter – es schüttet!!! Aber wie!!!
Dankbar, Glück im Unglück gehabt zu haben genießen wir hier unseren letzten Abend. Morgen ist Weihnachten, beziehungsweise für euch in Europa schon heute!
Ich wünsche euch Frohe Weihnachten und einen schönen heiligen Abend! Wir werden morgen, anstatt besinnlich unter dem Weihnachtsbaum zu sitzen, besinnungslos in Las Vegas feiern – Stille Nacht, heilige Nacht? Wohl eher nicht…