„Und? Fahrt ihr am Wochenende nach Frisco?“ wurden wir neulich gefragt.
„Frisco?!?!?“ fragten wir mit großen Augen.
„San Francisco…“ wurden wir seufzend als absolute California-beginners enttarnt. Na das wird uns nicht mehr passieren!
Also heute fahren wir nach Frisco und werden gemeinsam mit Friedrich die Stadt unsicher machen. Ein bißchen schlecht geschlafen haben wir schon irgendwie nach der gestrigen Hiobsbotschaft…aber das Leben geht weiter und daher sagen wir, obwohl wir nun sparen müssen unseren Ausflug in die Stadt NICHT ab! Wir werden sparen indem wir uns eine Jause einpacken um dort nichts kaufen zu müssen, aber nicht indem wir uns zuhause einigeln!
Wir besteigen also früh morgens den Caltrain der uns gratis nach Frisco bringt. Das ist der Vorteil des monthly pass – hier kann man am Wochenende den Zug für umsonst nutzen. Friedrich wohnt im Hotel in der Nähe der Stadt (er kann dort ein paar Tage gratis nächtigen aufgrund irgendwelcher Bonuspunkte) – und wir werden ihn irgendwie und irgendwann und irgendwo treffen. Spontan. So läuft das halt wenn Männer etwas vereinbaren. Kurz nach dem wir aus der Station South San Francisco abgefahren sind ruft Friedrich an. Er sei gerade in den Caltrain gehopst und möchte wissen wo wir gerade unterwegs sind. Wir befinden uns im gleichen Zug! So läuft das halt wenn Männer etwas vereinbaren…
MUNI Passport
Wir entscheiden uns für heute einen MUNI-Passport zuzulegen.
Eine Einzelfahrt für die Öffis kostet $ 2.25.
Eine Einzelfahrt mit dem Cable Car kostet $ 7.00.
Ein Tagesticket kostet $ 20.00 und man kann alle 600 Busse, 16 Oberleitungsbusse, 6 Metro-Linien, die Straßenbahn und das beste: sogar die Linien des Cable Car benutzen!
Heutiger Plan: wir kaufen ein Tagesticket, fahren zur Golden Gate Bridge. Ist diese im Nebel verschluckt (was um diese Jahreszeit sehr wahrscheinlich sein kann) fahren wir einfach weiter zum Cable Car Museum um im Anschluss mit der Cable Car zu cruisen. Alles weitere ergibt sich dann.
And here we are: @ Golden Gate Bridge
Es ist kalt, es ist bewölkt, aber sie ist nicht von Nebel verschluckt: Die Golden Gate Bridge.
Golden Gate Bridge
Sie spannt sich 2,7 km über das goldene Tor, wie die Meerenge, die den Pazifik mit der Bucht von San Francisco verbindet, genannt wird -zur Zeit des Goldrausches (1848) kamen Tausende Goldsucher mit ihren Schiffen durch diese Meerenge und ankerten im Hafen von Frisco – so erhielt sie ihren Namen Golden Gate.
Sie wurde 1933 – 1937 errichtet, kostete fünfundreißig Millionen Dollar (heute sind das um die 629.000.000 USD!) und das Leben von elf Arbeitern.
Man darf die Brücke mit dem Auto oder dem Fahrrad überquehren und natürlich auch zu Fuss – sofern man nicht in Besitz von mehr als zwei Beinen ist. Hunden ist der Zutritt (außer im Auto) nämlich untersagt…
Wir spazieren bei Orkanartigem Sturm bis zum ersten Brückenpfeiler und werden mit einem Ausblick deluxe auf die Stadt belohnt.
Und dann überkommt uns der kleine Hunger. Friedrich schlägt vor Alcatraz zu essen. Dieser großartigen Idee kommen wir natürlich sofort nach…
Immer noch ein wenig hungrig suchen wir uns an Land noch ein hübsches Plätzchen und essen unsere mitgebrachte Jause. Brüderlich teilen wir mit Frau Möwe.
Und es wird kalt, und immer kälter…und wir sehen über der Stadt die Sonne scheinen. Also werfen wir uns in den nächsten Bus und fahren. Und fahren. Und fahren. Es wird immer ländlicher anstatt städtischer. Und wir sind mittlerweile die einzigen Touris im Bus. Hmm. Kein Problem, wir haben ja einen Tagespass und müssen diesen ausnutzen! Wir steigen ein paar Mal um und finally behopsen wir den Cable Car. Rauf und runter gehts nun auf San Franciscos Straßen und Friedrich singt fröhlich: „Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii ging nie durch San Francisco in zerriss’nen Jeans…“
Matthias und ich sind nun komplett eingefroren, trotz T-Shirt, erster Puli, zweiter Puli und Jacke. Nur Friedrich strahlt mit roten Backen in seinem zarten T-Shirt (!) und wischt sich einen Schweißtropfen von der Stirn.
Wir laufen ein wenig auf der berühmten Lombardstreet herum und freuen uns am Pier 39 über die Seelöwen und dann wirds Zeit für uns zurück zum Bahnhof zu fahren.
In Sunnyvale angekommen frieren Matthias und ich immer noch. Was uns daran erinnert, dass wir kein Eis mehr zuhause haben…Also noch schnell Eiscreme gekauft und dann aber heim.
Zuhause dann noch ein ganz klitzekleines bißchen geflucht da das Internet schon wieder aus ist, ich die nächsten sechs Tage nun ohne auskommen muss und daher nun täglich einen Starbucks aufsuchen muss (oder darf?) um mit der Welt in Verbindung zu bleiben bis ich neues Internet kaufen kann…
is „frisco“ really as controversial as the „eitriche“ for cheesekrainer ?
somebody told me not to use „frisco“… preferably „sänfrän“ if a nickname is inevitably required
Ich denke auch, dass es nicht gerne gehört wird. Vielleicht ähnlich wie wenn die Österreicher als „Schluchtenscheisser“ betitelt werden…;-) Dennoch gibt es einige Leute hier die „Frisco“ sagen – und nun wissen wir auch, ohne nachfragen zu müssen, was sie damit meinen…:-)