‚Das wird ein netter Morgenspaziergang werden‘, denkt Yiyi und galoppiert mir nach als ich das Haus verlasse.
‚Die wird schon umkehren wenn sie merkt, dass ich nicht nur in die Arbeit gehe‘, denke ich.
Heute geplante Route: Ein Kilometer bis zum Fuße des Mt Chirripó wandern. Dann weiter den Berg hinauf. Bei Kilometer vier ist eine Abzweigung – ein Kilometer und man landet in Cloudbridge. Und von dort dann, mehr oder weniger, gemütlich zurück.
Yiyi kehrt nicht um und ich freue mich über die lustige und quirlige Wanderpartnerin. Ich hab sie richtig gern! Generell mag ich die Hunde hier sehr gerne. Anders als in Österreich sind die hier nämlich nicht erzogen, also äh, Entschuldigung, ich meinte VERzogen…
Die meisten Hundebesitzer mit Sitz in Österreich versuchen ihren Hund zu ERziehen. Meist gelingt das VERziehen allerdings besser…
Hunde hier können weder Sitz noch Platz oder gar die Pfote geben. Aber sie wissen, dass man Menschen nicht anspringt. Nicht in fremde Häuser stürmt – auch wenn die Türe offen steht. Und sie laufen nicht weg obwohl weder Zäune ums Grundstück gebaut sind und sie auch keine Leine kennen.
So wandere ich – und Yiyi mit mir. Bleibe ich stehen, bleibt auch sie stehen und wartet. Gehe ich weiter, springt auch sie. Ich brauche mich in keinster Weise um sie kümmern – wir lächeln einander nur ab und zu zu – und wir beide können die Natur und die Stille genießen. I love it! Ich hatte ganz vergessen WIE schön das sein kann einen Hund zu haben!
Yiyi ist zwar klein, hüpft aber wie eine Bergziege neben mir her. Meine Leichtfüßigkeit wird nur durch den lehmigen Boden etwas gemindert da meine Bergschuhe schwerer und schwerer werden mit all dem Lehmbatz drauf…
Aber tapfer steigen wir höher und höher und höher… Plötzlich sind wir bei Kilometer fünf angelangt. Hoppla! Da haben wir doch glatt die Abzweigung verpasst.
Start auf 1250 m – nach Kilometer fünf: 2398 m
Nach einem munteren Lied wandern wir zurück zu Kilometer vier….
….und tauchen in den Wald von Cloudbridge ein. Schön. Schön steil. Und schön schmal, der Weg. Und alle Wurzeln sehen aus wie kleine Schlangen. ?.
Aber stopp! Ich lass mich doch von meinen Ängsten nicht den Tag verderben.
Kaum gesagt springe ich einen Meter zurück: Vor mir liegt ein großes Exemplar – und es macht keine Anstalten weg zu laufen. Was nun? Alles wieder zurück….? Nein. Mein Herz rast und in meinen Ohren pfeift es. Ich beschließe ein Foto zu machen. Das gefällt der Schlange nicht und sie zieht langsam weiter…
Ganz vorsichtig gehe ich weiter. Aber ganz vorsichtig. Ganz langsam und ganz vorsichtig. Gerade langsam genug um nur zwei Minuten später das nächste Reptil vor mir liegen zu sehen.
War die erste Schlange mit eineinhalb Metern doch recht groß, so ist diese eher zierlich. Fingerdick, allerdings knapp vierzig Zentimeter lang.
Diese macht keinerlei Anstalten wegzugehen. Also bleibt mir nichts anderes übrig als an ihr VORBEIzuwandern! Brrrrrr. Nur bei dem Gedanken daran schüttelt es mich noch immer! Mein ganz persönlicher Alptraum!
Meine Wanderfreude ist nun getrübt. Bei jedem Schritt habe ich Angst auf eine drauf zu steigen. Da muss ich jetzt aber leider durch. Brrrrr! Brrrr! Brrrr!
Zuhause zeige ich die Fotos: beide Schlangen sind nicht gefährlich. Aber im generellen kann man sagen: die ganz kleinen, bunten, DIE sind richtig giftig.
Weiters werde ich beruhigt, dass in San Gerardo nur ganz wenige Schlangen sind – weils so kalt ist. Aber in Manuel Antonio, da wo ich morgen hinfahre, ja DA sind ganz, gaaaanz viele! Hrmph. Hatte ich schon befürchtet. Naja. Ich fahr natürlich trotzdem!
Dafür muss ich jetzt ein bisschen arbeiten – damit ich mir nächste Woche schön ein paar Tage freinehmen kann.
PS: Diesen Flyer habe ich heute kreiert (und an die, für die es nicht sofort ersichtlich ist: Nein, ich habe nicht dreimal dasselbe geschrieben sondern – um Druckkosten zu sparen – drei Flyer auf ein Papier gebracht…)
du bist so mutig! Wir sind stolz auf dich!!!!
Besos y abrazos
S y P
?
Bilder wie aus Märchengeschichten. Toll
danke ?
JETZT konnten wir das Video abspielen und wir haben uns herrlich amüsiert. Das ist der Knaller! Heidi – pardon Kiki jodelt in den Costaricanischen Urwäldern! Ich glaube, dir geht es richtig gut.
YIyi wackelt mit den Ohren und die Schlangen nehmen reißaus.
Wir freuen uns jetzt schon auf weitere Videos!!!
Wir schicken dir viele Grüße aus Kärnten und wünschen dir einen schönen Tag und morgen und dann immer so weiter
Alles Liebe
Sigrid und Peter
? …hollaradidi… ?
Hallo liebe Kiki, ich bin es, Therese?. Wir kennen uns zwar nicht persönlich, doch ich bin mit deiner Mama befreundet und bei Siegfried in Behandlung und hab beide sehr lieb gewonnen. Immer mal wieder lese ich in deinem Blog und finde ihn so schön, deinen Humor und Kreativität und die tollen Fotos. Danke, dass du das alles mit uns teilst. Ich möchte dir noch was zu deinem Video sagen: als du zu singen angefangen hast war ich gleich tief berührt und ich spürte nach. Du liebst die Berge und bist in den Bergen aufgewachsen. In dem Lied ist für mich eine Portion Sehnsucht nach daheim. Ein „zu Hause Gefühl“, dass man im Außen und Innen finden kann. Ich wünsche dir die bestmöglich Vertiefung deines inneren Heimatgefühls – egal, wo du bist auf dieser Welt. Von Herz zu Herz grüßt dich Therese
Hallo liebe Therese! So liebe Worte von dir – vielen Dank dafür! Und es freut mich sehr, dass es Menschen gibt die mich auf meiner Reise durchs Leben begleiten 🙂