Woche für Woche war der Winter zu spüren. Nachts war ich im Flanellpyjama und bibbernd unter zwei Bettdecken, wild meinen Thermophor umarmend im Bett anzutreffen…
Ähem, was bitte ist ein Thermophor?!?
Das dachte ich vor einigen Jahren auch als ich meine erste Stelle als Tierärztin antrat. Erste Aufgabe: „Häng den Hund in Käfig drei an die Infusion und bring einen Thermophor!“ Aha, dachte ich etwas verzweifelt, was zum Himmel ist ein Thermophor? Wahrscheinlich ein Medikament welches ich eigentlich kennen sollte? Oder irgendein ungemein raffiniertes Gerät wie ein EKG oder MRI? Hilfe! Schlußendlich stellte sich heraus, dass den Ansprüchen der Wiener ein so simpler Ausdruck wie Wärmflasche nicht genügt und damit das mit heißem Wasser gefüllte Behältnis zur Erwärmung eines Körpers gewieft als Thermophor artikuliert wird…
Jedenfalls war seit Dezember an ein Einschlafen ohne dieses Dings nicht zu denken!
März. Frühling kehrt ein.
Vor ein paar Tagen wurde es endlich wärmer und die Freude war groß, als ich im Bett liegend warme Füße hatte ohne sie zuvor an der warmen Flasche reiben zu müssen! Und schön ists da draußen! Die Blumen blühen, die Sonne wärmt vom blauen Himmel und so war es eine Freude die letzten Tage durch den Frühling zu hopsen. Und heute, Sonntag, treffe ich (denn Matthias ist krank) mich mit Freunden um nochmal einen schönen Frühlingstag in der Natur zu genießen.
Aber leider ist das nun doch nicht möglich. Denn der Frühling ist schon wieder vorbei.
Sommer ist eingekehrt!
März. Sommer kehrt ein.
So schwitzen wir uns den Berg hinauf und beobachten wie sich unsere Haut langsam rötlich verfärbt. Und steil ist es. Während ein Teil der Gruppe, munter schwatzend und jungen Gemsen gleich, hinaufhüpft, pfeift und raucht ein anderer Teil der Gruppe, nämlich ich, wie eine Dampflok hinterher. Es ist aber auch steil! Und so heiß! Und kein Schatten!
Aber schön ist’s trotzdem. Vor allem die Aussicht. Man sieht bis San Francisco und sogar die Golden Gate Bridge kann man hervorblitzen sehen.
Dann erreichen wir den Gipfel. Hmm. Ich habe den Eindruck das Gipfelkreuz sieht hier ein wenig anders aus als in Österreich…und Stempel kann ich auch keinen finden…
Dafür finden wir ein schattiges Plätzchen und genießen Fernsicht sowie Mittagessen!
Dann gehts wieder runter. Immer noch steil. Immer noch heiß. Wo bitteschön ist der Frühling mit seinen feinen Temperaturen? Aber wir wollen nicht jammern! Bin ich doch mehr froh um den Sonnenschein!
Trotzdem ist es herrlich als wir, unten angekommen, unsere heißgelaufenen Füße im Ozean abkühlen können.
Zisch macht es als die Zecherl (das sind österreichische Zehen) das kühle Nass berühren – das Wasser hat heiße zwölf Grad Celsius! Nach circa zwei Sekunden sind sie abgekühlt, nach weiteren zwei Sekunden fängt der Kälteschmerz an 😉 Da muss ich mich aber noch ordentlich abhärten wenn ich hier mal schwimmen gehen möchte…
Schön wars! Und heute Nacht brauche ich nicht nur keine Wärmeflasche. Nein. Auch die zweite Bettdecke darf weichen und der Flanellpyjama wird gegen ein T-Shirt ausgetauscht. Mir ist trotzdem heiß. Kurz überlege ich ob ich vielleicht die Klimaanlage…gähn…aber dann bin ich schon eingeschlafen…