Tiefe Einblicke in Kiki’s Leben. Barefoot Bob kommt zu Besuch. Und: Der Berg ruft!

Letzte Woche hatte ich meinen Probelauf, oder, sagen wir lieber „Testwanderung“ (denn ich bin ja nicht gelaufen sondern gewandert) um zu sehen (besser, zu spüren) ob ich fit genug bin für den 3829 Meter hohen Mt Chirripó.

So schnürte ich um fünf Uhr morgens die Wanderstiefel und stapfte hinauf und hinauf und immer hinaufer.  Nach 8 Kilometern und 1269 Höhenmetern war ich am Ziel meiner Testwanderung: die Mittelstation wo Estevan, ein Schwiegersohn der Familie, arbeitet.

Uhrencheck: Auf die Minute war ich drei Stunden unterwegs. Estevan nickt mit dem Kopf: „Super Zeit!“ meint er.

8 Kilometer und 1269 Höhenmeter in 3 Stunden – ich bin zufrieden

Die Wachteln und ich gönnen uns zwei Bananen bevor ich wieder hinunter stapfe. Brrr. Ganz schön kalt hier oben! Merke: beim nächsten Mal warmes Gewand einpacken!

Zurück brauchte ich 2 Stunden und 10 Minuten – fein, ich war und bin zufrieden!


Barefoot Bob kommt nach San Gerardo de Rivas

Und dann kündigte Barefoot Bob, der interessante Individualist den ich in Manuel Antonio kennen lernte, seine Ankunft in San Gerardo de Rivas an.

Durchs Reden kommen d’Leut zam und ich lerne, dass bfb (= barefoot bob) mehr ist als ein musikalischer Vagabund.

Im Alter von 21 hat er seinen MBA gefeiert, im Anschluss zwei Jahre in einem kleinen Kaff auf Fidschi verbracht um den Menschen dort unterstützend eine nachhaltige Lebensgrundlage zu sichern, und dann zwei (oder waren es gar drei?) Ph.D.’s später den Entschluss gefasst sich ganz und gar dieser Aufgabe zu widmen.

Barefoot Bob bei seiner ‚Arbeit‘ (ich denke er würde es als ‚Vergnügen‘ bezeichnen) in Uganda.

So kam er ganz schön herum in der Welt – gibt es doch einige Länder mit einer Lebensmittel-Knappheit und Gebiete mit vielen Naturkatastrophen in denen Bedarf nach einer nachhaltigen Lebensweise besteht.

Vor allem fasziniert hat mich aber nicht die, durchaus interessante, Lebensgeschichte, sondern die Lebenseinstellung. Sich mit der Schönheit des Lebens zu bereichern – nicht mit Besitztümern. Zu sein wer man ist und nicht wie es die Anderen meinen es wäre richtig.

Genau an diesem Punkt befinde ich mich gerade. Ich möchte Abschied nehmen von einer Welt in der ich (recht erfolglos) versucht habe mich anzupassen und hingehen in mein Leben.

So viele Menschen beschreiben mich als Vielfältig mit so vielen Begabungen.

Nur, ein Leben in einer Vielfältigkeit bedeutet man kann sich nicht auf eine Sache festlegen und alle anderen Begabungen hinten anstellen. Ich langweile mich schnell wenn ich nur einen Teil meiner Interessen beruflich verarbeiten  kann. Ich habe die letzten Jahre wirklich versucht fokussiert als Tierärztin zu arbeiten – war aber nicht sehr glücklich dabei.

Ich habe einen Lebensplan. Keinen Fünf-Jahres-Plan.

Ich weiß nicht wohin genau mich meine Reise führen wird – aber seit meinem Aufbruch aus Österreich bewegt sich mein Herz. Es schlägt kräftiger und liebevoller und Ideen beginnen sich in mir zu bewegen…

Ich weiß nicht wohin genau mich meine Reise führen wird – aber heißt es nicht so schön: der Weg ist das Ziel? Und dieser Weg ist  mein Leben. Und ich möchte mich jeden Tag daran erfreuen, jede Minute auskosten. Ich möchte mir nicht mehr das Hirn zermartern was mein Fünf-Jahre-Plan ist. Ich habe einen Lebensplan – und der bedeutet in Einklang mit mir selbst zu leben, und mein Ziel, das liegt in der Unendlichkeit…

Ich weiß nicht wohin genau mich meine Reise führen wird – aber ich reise, ich bewege mich – ich LEBE… Ich blicke vertrauensvoll in meine Zukunft. Ich freue mich auf Menschen, die mich verstehen. Und mit den anderen möchte ich lachen über unsere Verschiedenheit…

In Barefoot Bob hatte ich einen wunderbaren Gesprächspartner. Und da auch er seine innere Stimme in Musik umwandelt hat er folgenden tollen Song geschrieben:

Aber wir haben nicht nur geplaudert, sondern auch Musiziert. Zumindest bis 19:30 Uhr – dann wurden die (imaginären) Gehsteige hochgeklappt und wir gebeten weitere Melodien zu vertagen…

Wir haben Cloudbridge bewandert. Aber alles und jeden Winkel! Sieben Stunden waren wir unterwegs. Zählt das als Trainingseinheit…?

In den Agua Termales, den heißen Quellen von San Gerardo, konnten die geschundenen Muskeln dann entspannen. Allerdings: das blau-geflieste Becken erinnert mehr an ein Schwimmbad und die sieben Dollar Eintritt sind vielleicht ein wenig überzogen…

Zum Abschied noch in die boomende Karaoke-Bar – und dann zog es den Weltenbummler weiter. Über Nicaragua – Honduras – Guatemala nach Mexiko.


Und ich habe meinen Bergaufstieg gebucht:

Morgen um 4 Uhr morgens ist Abmarsch! Wünscht mir Glück, Kraft und Ausdauer 🙂

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