Unterkunft in Costa Rica – Wohnen bei/mit einer Gastfamilie

Meine Familie

Meine Familie ist ziemlich groß. Padre Memo hat zehn Geschwister. Madre Margarita zwölf. Aber, keine Sorge, die Geschwister wohnen nicht bei uns im Haus 😉

Memo und Margarita haben sechs Kinder. Drei Töchter wohnen mit ihren Ehemännern und Kindern auch auf dem Grundstück, allerdings in ihren eigenen Häusern.

Und dann gibt’s noch vier Hunde, acht Katzen und viele Hühner – denn zum Frühstück isst man gerne Pinto de Gallo, das ist Reis mit Bohnen, und dazu a Eierspeis‘ (= Rührei)

Das ist das Grundstück

und das meine kleine beste Freundin


Schon bei meiner Ankunft werde ich herzlich begrüßt und umarmt als sei ich ein Familienmitglied. Und genauso werde ich auch behandelt: Ich bin das siebte Kind!

Mi padre, mi madre und die Kiki

PS: auf den Fotos schauen sie immer ein bisserl streng, aber ohne Kamera vor dem Gesicht wird immer gelacht und gescherzt

 

Es ist immer kunterbunt und Leben im Haus denn es ist, außer Nachts, zumindest ein Enkelkind präsent und mindestens eine der Töchter, mit und ohne Mann.

Wir frühstücken gemeinsam (wer auch immer gerade Lust hat zu kommen) gegen 7 Uhr Pinto de Gallo (= Reis und Bohnen) und es wird munter geplaudert.
Mittagessen gibt’s um 12 Uhr: Reis, Bohnen, Gemüse.
Und Abendessen serviert Doña Margarita gegen 18 Uhr: Reis, Bohnen, Gemüse.

Das klingt vielleicht ein wenig unaufregend, aber bisher schmeckt es mir! Es ist immer anderes Gemüse und immer anders zubereitet. Außerdem gibt’s auch manchmal einen Salat – seit meiner Ankunft mit steirischem Kürbiskernöl zubereitet – oder eine Suppe.

Sonntag gab es allerdings Pizza! Nach der Kirche sind wir mit dem Bus in eine benachbarte Ortschaft gefahren um auf eine Pizza zu gehen!

Warten auf den Bus

Warum mit dem Bus? Keiner in der Familie besitzt ein Auto. Die Bushaltestelle ist nicht weit von unserem Haus und der Bus fährt in etwa alle drei Stunden. Und so müssen wir nach dem Pizza essen eineinhalb Stunden warten bis der nächste Bus zurück fährt! Aber hier ist man es gewohnt geduldig zu sein oder auch mal acht Kilometer zu Fuß in die Arbeit zu gehen (!).

Costa Ricanische Pizza – schmeckt wie bei uns

Und es wird immer und immer geplaudert. Auch mit mir. Und alle bemühen sich sehr langsam und deutlich zu sprechen, damit ich auch verstehen kann, sind geduldig mit mir wenn ich vier Anläufe brauche bis ich das Wort in die mehr oder weniger richtige Person konjugiert habe und in die ungefähr richtige Zeit verfrachtet. Und so habe ich in den wenigen Tagen schon echte Fortschritte gemacht! Gut, noch kann ich keine salbungsvollen Konversationen führen. Aber ich kann mich unterhalten!


Ja, und um 18 Uhr ist es stockfinster. Und ich meine: stockfinster! Es gibt zwar Strom im Haus, aber nicht so eine Festtagsbeleuchtung wie wir es gewohnt wären. Ist man noch unterwegs auf den Straßen, ähem, auf der Straße von San Gerardo, dann brauch man unbedingt eine Taschenlampe! Und wären da nicht die Wolken: man hätte den herrlichsten Sternenhimmel!

Bettruhe ist gegen 20 Uhr, spätestens um 21 Uhr. Dann gähnen alle und es heißt Buenas Noches…

Übrigens: Wer nach Costa Rica reisen möchte und auch lieber das Land mit einer Familie erleben möchte als im Hotel: Homestay in Costa Rica

Mein Zimmer:

Mein Zimmer ist in Ordnung. Natürlich muss man in nahezu jedem Land auf dieser Erde Abstriche machen wenn man anfängt mit dem österreichischem Standard zu vergleichen. Von meiner Zeit in Thailand war ich ja bereits das schlimmste gewohnt und so ist es hier schon viel, viel weniger unerfreulich.

Wie schon von Thailand bekannt ist der Boden im einfachen Beton-Look gehalten. Und auch hier ist der Schimmel aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit einfach nicht zu vermeiden – was die empfindliche Kiki Nase nun aushalten muss.

 

Um die Räume zumindest ein wenig belüften zu können werden in den Zimmern keine Decken eingezogen und so sind die einzelnen Räume über die Decke miteinander verbunden. Aber erfreulicherweise schnarcht niemand 🙂

Mein Bett hat mir auf den ersten Blick ein wenig Angst gemacht da die Matratze schon ganz schön „durchgelegen“ ist. Aber trotz der tiefen Kuhle schlafe ich erstaunlich gut!

Ein wenig kühl ist es in der Nacht. Und die mangelnde Isolierung sowie fehlende Decke lassen die kalte Nachtluft herein. Aber ich habe eine warmen Pyjama und ein paar Decken und ich muss nicht frieren! Höchstens ein wenig nach der Dusche – das Wasser ist kalt, ab und zu lauwarm. Aber eine kalte Dusche ist ja eh was gesundes!

Was herrlich ist: ich habe mein eigenes Zimmer! Das Badezimmer teile ich mit dem Rest der Familie aber nachts kann ich einfach schlafen, ohne das betrunkene Zimmerkollegen Nachts um vier die Bude stürmen…

 

Das Haus:

Das Haus besteht aus einem Wohnzimmer, einer Küche, einem Badezimmer, meinem Zimmer, dem elterlichen Schlafzimmer und noch ein Zimmer mit zwei Extrabetten.

Und es hat einen kleinen Garten, wie mis padres meinen. Aber nein, nein, nein! Der Garten ist GROSS! Und hier findet man alles: Bananen, Kaffee, Avokados, Orangen, Mandarinen, Zitronen, Lemones dulces, Papayas, diverse Kräuter und Gemüse… und vielleicht sogar noch mehr.

 

 

 

 

Und während ich so fotografiere bestürmt mich meine kleine Amiga:

 

Und die Amiga hat natürlich einen Amigo! Und ihre Freunde sind auch meine Freunde!

MOI ❤️

 

Ok, Ok, die Überschrift lautet HAUS. Hab mich hinreißen lassen von den niedlichen Hunden…

Also: hier das Wohnzimmer:

Und die Küche:

Das Badezimmer ist ein wenig zu klein um fotografiert zu werden – wenn ich drin steh, passt die Kamera nicht mehr rein 😉 aber es besteht aus einer Dusche, einem Klo, einem Waschbecken und einem Mistkübel fürs Klopapier.

Und da sieht man den ganzen Palast:

 

Und mich, fröhlich 🙂

 

Und so ist es so um das Haus herum…bei Nebel und bei Sonnenschein:

 

So, ich hoffe ihr habt so einen kleinen ersten Eindruck wie es sich so lebt, als Kiki, in San Gerardo de Rivas in Costa Rica…

 

 

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