Fünf Uhr, der Hahn kräht, und ich springe aus dem Bett. In neuer Rekordzeit erreiche ich Cloudbridge: Nur dreißig Minuten von San Gerardo! Das viele gehen macht sich wohl schon bezahlt 🙂
Und die Sonne strahlt mit mir um die Wette ?
Heutiges Thema: Cloudbridge, drittes Drittel!
In Cloudbridge angekommen schlüpfe ich in den Wald.
Ich genieße die Stille – bis plötzlich ein ur-lautes Rascheln die Idylle unterbricht. Erstarrt bleibe ich stehen. Was ist das? Oder besser: WER?
Vielleicht Affen? DAS wäre ja cool!
Oder doch vielleichtWildschweine – von denen gibt es hier nämlich mehr als Affen? Weniger cool!
Oder… – bei dem Gedanken bleibt mein Herz kurz stehen – …ein Puma auf der Jagd?
Mein Herz klopft wieder. Jetzt in ganz, ganz schnell. Was tun?
Ich warte. Das Geräusch wird lauter. Rückzug? Nein!
Ich zücke meine Kamera und schleiche ganz, ganz leise weiter auf das Geräusch zu. Wenn ich schon abtreten muss, dann möchte ich für die Nachwelt wenigstens festhalten wie/warum/was!
Boa wie mein Herz klopft! Und dann macht meine Kamera Klick, denn es steht der Geräuscheverursacher vor mir… Es ist die gefährlichste Spezies dieser Erde und – sie hat eine Kettensäge in der Hand!
Wer von euch hat den Film „Das Kettensägenmassaker“ gesehen???!!!
„Hola…“ sage ich vorsichtig und hebe die Hand zum Gruß.
„Hola,“ nickt er mir mit der Kettensäge zu. Aber der Mensch scheint in friedlicher Mission unterwegs zu sein.
Interessant ist: ich habe nur das Rascheln, nicht aber das Motorengeräusch gehört – vermutlich war der Motor in der gleichen Kategorie „Ton“ wie der rauschende Fluss und hat sich somit aufgehoben.
Wie auch immer, sehr erleichtert wandere ich tiefer in den Wald hinein.
Auch hier wieder ist es wunderschön! Und da es gestern nicht geregnet hat sogar weitgehend trocken! Trotzdem bin ich froh mit Wanderschuhen und nicht mit Sneakers unterwegs zu sein.
Dann plötzlich tobt es über meinem Kopf. Erschrocken schaue ich nach oben: und da hängen doch tatsächlich Kapuzineraffen ab! Allerdings waren sie über meinen Anblick noch erschrockener als ich über den ihren – denn blitzschnell waren sie verschwunden.
Jedenfalls muss ich singen:
‚Das Wandern ist des Kiki’s Lust, das Wa-ha-ndern…‚
Und vielleicht, ganz vielleicht, trainiere ich doch ganz heimlich um vor meiner Abreise den Mt. Chirripó zu bezwingen…